Einführung
Bei meinem obligatorischen morgendlichen Hafermilch-Cappuccino streiche ich gerade gemütlich über die Facebook-Timeline, als ich auf dem Profil der Optikerin meines Vertrauens über das Foto eines Brillengestells stolpere, auf das ich es schon seit einiger Zeit abgesehen habe. Ein Antippen und eine kurze Nachricht später wird das Gestell für mich zum Anprobieren zurückgelegt. Dazu muss ich dann doch noch persönlich im Laden vorbeischauen. In den Social-Media-Profilen von Facebook, Instagram & Co. vieler Online-Händler taucht an dieser Stelle ein kleiner Button auf, mit dem man auch sofort zuschlagen kann.
Soziale Medien sind aus dem E-Commerce heutzutage nicht mehr wegzudenken. Nicht nur unsere Kommunikation findet digital statt, auch im E-Commerce ist Social Media auf dem Vormarsch. Insbesondere die Lockdowns und Restriktionen für den stationären Handel führen zu einem noch stärkeren Fokus auf den E-Commerce – die größten Schaufenster der Welt sind heutzutage eben Facebook und Instagram. Und der Schaufensterbummel findet heute auf dem Handybildschirm statt. Doch was steckt hinter Social Commerce? Und wie lassen sich soziale Medien am sinnvollsten in eine E-Commerce-Strategie einbauen?
Scroll and shop: Was ist Social Commerce?
Beim Social Commerce geht es darum, Dienstleistungen und Waren über Social-Media-Plattformen wie beispielsweise Facebook und Instagram zu verkaufen. Onlinehändler verknüpfen hier ihre Präsenz in sozialen Medien sowie Rezensionen und Empfehlungen von Kunden mit einer unmittelbaren Kaufoption. Egal, ob man durch Facebook-Ads auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam wird oder über Pinterest Angebote vergleicht – der Kauf ist nur noch einen Klick entfernt. Die Kunden können rasch und unkompliziert die Bestellung dort abschließen, wo sie auf den Artikel aufmerksam werden. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, mit dem Unternehmen direkt zu kommunizieren. Das verstärkt die Markenbindung. Mithilfe von Cookies werden Informationen über angesehene und gekaufte Produkte automatisch gespeichert und in den Social-Media-Kanälen verwendet.
Facebook & Co. – die am häufigsten genutzten Social-Media-Plattformen
Social-Media-Plattformen sind unser ständiger Begleiter – und aus diesem Grund auch im E‑Commerce nicht mehr wegzudenken. Die Social-Media-Plattformen, die dafür am häufigsten genutzt werden, sind Facebook, Instagram, Pinterest und Twitter.
Facebook – das größte soziale Netzwerk der Welt – verzeichnet jeden Monat 2,8 Milliarden aktive Nutzer (Stand: zweites Quartal 2020) und trotz Datenschutzskandalen klettert diese Zahl unablässig weiter nach oben. Knapp 35 Prozent der Weltbevölkerung nutzen Facebook. Der durchschnittliche Nutzer verbringt 58 Minuten täglich in der Facebook-App – mehr als in jedem anderen sozialen Netzwerk. Facebook ist die drittmeistbesuchte Webseite überhaupt – übertroffen wird sie nur noch von Google und YouTube.
Seit 2007 ist Marketplace fester Bestandteil der Facebook-Plattform. Unternehmen können hier Waren über Facebook kaufen und verkaufen. 2014 wurde die Schaltfläche Kaufen hinzugefügt, die direkt in Posts integriert werden kann. So können Händler ein Produkt aus ihrem Shop direkt in einem Beitrag präsentieren und Leser es mit wenigen Klicks direkt kaufen.
https://socialpress.pl/2020/05/facebook-ulatwi-nam-zakupy-jak-dziala-nowa-funkcja-sklepy
Instagram und Pinterest
Diese beiden Plattformen arbeiten mit visuellen Reizen.
Instagram ermöglicht den Online-Händlern, Kunden mit attraktiven Fotos und Storys (Bildersequenzen, die eine Geschichte um den Artikel erzählen) zu gewinnen. 2015 hat die Plattform den Shop-Now-Button eingeführt, der – ähnlich wie die Schaltfläche Kaufen bei Facebook – den Nutzern erlaubt, etwas auf einem Foto Entdecktes blitzschnell und unkompliziert zu erwerben. Rund 130 Millionen Instagrammer tippen jeden Monat auf Produktmarkierungen in Shopping-Posts.
Auch Pinterest arbeitet mit Fotos und kurzen Videos, die auf einer virtuellen Pinnwand zur Verfügung gestellt werden können. Die Plattform ist besonders bei Online-Shops beliebt, die Kunst- und Modeartikel verkaufen.
Der Kurznachrichtendienst ermöglicht nicht nur kurze Texte, sondern auch Bilder zu tweeten. Das bietet sich an, um neue Waren und Dienstleistungen zu präsentieren. Obwohl der Kaufen-Button seit 2017 nicht mehr zur Verfügung steht, bedeutet das keinen Nachteil den obigen Plattformen gegenüber. Ganz im Gegenteil – die indirekte, diskrete Kaufoption wirkt authentisch.
So wird Social-Commerce zum Erfolg: ein paar Tipps
Eine gute Strategie und die Pflege der Social-Media-Kanäle ist ein Muss
Aktuelle und regelmäßige, neue Posts sind unumgänglich. Ein Facebook-Profil, auf dem der letzte Beitrag mehrere Monate alt ist, weckt Misstrauen und schreckt potenzielle Käufer ab. Ein hilfreiches Gegenmittel ist ein Terminplan mit Themen und Fotos für neue Posts.
Emotionen wecken
Das Online-Shopping erfährt eine Emotionalisierung. Menschen lieben Geschichten, sie sind authentisch und haben Charakter. Geschichten wecken Emotionen, die die Kunden dann mit dem Produkt oder dem Shop in Verbindung setzen. So stellen Online-Händler eine persönliche Bindung zu ihren Kunden her. Menschen kaufen lieber in einem Geschäft, das Vertrauen ausstrahlt.
Persönliche Note
Eine Foto-Story oder ein Blogbeitrag mit einem persönlichen Erfahrungsbericht wirkt offen, ehrlich und weckt Kundenvertrauen.
Einkaufserlebnis der Kunden verbessern
Bessere Kundenerfahrung kann man durch zahlreiche Optionen wie persönliche Empfehlungen in sozialen Netzwerken, Produktrezensionen und Bewertungen von Nutzern oder Videos mit Anwendungsbeispielen erreichen. Die meisten Online-Shops ermöglichen ihren Kunden, ihre Meinung zu einem gekauften Produkt zu hinterlassen. Diese Kundenstimmen sind hilfreich für die Kaufentscheidung anderer Kunden, was dazu führt, dass die Zahl enttäuschter Kunden sinkt.
Fazit
Die Bedeutung der sozialen Netzwerke stieg sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Unternehmen in den letzten Jahren stark an. Die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram, Pinterest usw. sind Plattformen, die nicht nur der direkten Kommunikation mit den Kunden dienen, sondern auch für den direkten Verkauf genutzt werden.