[Case Study] Omnichannel in der Fashion-Logistik am Beispiel von Hubstyle (Cardio Bunny, Sugarfree)

[Case Study] Omnichannel in der Fashion-Logistik am Beispiel von Hubstyle (Cardio Bunny, Sugarfree)

HubStyle hat zwei Modelabels in seinem Portfolio – Cardio Bunny (Sportbekleidung für Frauen) und Sugarfree (Kleider). Die Marke ist seit 2014 auf dem Markt, wurde schnell populär und verzeichnete Ende 2015 ein dynamisches Wachstum.

 

Die Zusammenarbeit mit Omnipack begann im Sommer 2017. Davor hat HubStyle drei Jahre lang seine Logistik in Eigenregie gemanaged und wechselte in dieser Zeit viermal den Lagerstandort und die Lagerfläche. Vor dem fünften Wechsel und der fünften Umstrukturierung der Logistik hat sich das Management entschieden, Omnipack mit ins Boot zu holen. Das Ergebnis dieser Gespräche: Alle logistischen Prozesse wurden an Omnipack übertragen.

 

Die Ausgangssituation bei HubStyle

 

In der Vergangenheit umfasste das Portfolio von HubStyle sogar fünf Modelabels mit Online-Shops und eine ausgebaute Infrastruktur, die für Anforderungen all dieser Marken ausgelegt wurde. Allerdings hat HubStyle seine Strategie geändert und drei Marken aufgegeben. Das Unternehmen blieb mit seiner umfangreichen Infrastruktur und Ressourcen zurück, die jetzt umstrukturiert und verkleinert werden mussten.

 

„Wir sind früher immer an den Punkt gekommen, an dem die genutzte Lagerfläche und das Personal nicht mehr ausgereicht haben, also haben wir unsere Ressourcen verdoppelt. Das hat dazu geführt, dass weder das Lager, noch das Personal in den ersten 2-3 Monaten ausgelastet waren“, sagt Wiktor Dymecki, Vorstandsmitglied von HubStyle. „Dann sind wir wieder gewachsen und kamen wieder an unsere Kapazitätsgrenzen. Das führte zu einer weiteren Umstrukturierung, einer weiteren Veränderung und Erweiterung der Ressourcen und so weiter und so fort. Diese Umstrukturierungen waren nicht nur abrupt und umfangreich, sondern auch sehr belastend für das gesamte Unternehmen.“

 

Bevor wir die Zusammenarbeit mit HubStyle begonnen haben, haben wir die Effektivität der Logistikprozesse analysiert. Es stellte sich heraus, dass im Jahr 2016, in dem HubStyle sehr hohe Bestellvolumen hatte, seine Ressourcen nur 2 Monate lang optimal genutzt wurden: In den Monaten August und Dezember, in denen normalerweise Verkaufsspitzen in der Modebranche zu verzeichnen sind, war das Lager optimal ausgelastet, doch in den verbleibenden 10 Monaten lag die Effektivität nur bei 60-70 %.

 

Die Herausforderung bestand darin, die Prozesse für die verbleibenden 10 Monate so zu optimieren, dass die Monate mit saisonbedingten Flauten (im Februar, März, September und Oktober sinkt das Umsatzvolumen und die Ausgaben für neue Warenbestände steigen) unseren jährlichen Cashflow nicht zu stark beeinträchtigen.

 

Die Lösungen

 

#1 Optimierung der Lagerfläche und Prozesse

 

Im Fall von HubStyle mussten wir die Nutzung der Lagerfläche intensiv optimieren. Die großen Warenmengen, die vor allem während der Verkaufsspitzen bewältigt werden mussten, generierten einen zusätzlichen Bedarf an Pufferlager: Auf der einen Seite gab es viel mehr Ware im Wareneingang, auf der anderen Seite stapelten sich Pakete, die zur Auslieferung bereitstanden.

 

Um das Tempo bei Bestellabwicklungen aufrechtzuerhalten, haben wir unseren Fokus auf den Lagerdurchsatz und die maximale Lagerleistung gesetzt. Wir haben die Flächennutzung so weit optimiert, dass bei größeren Warenmengen weniger Lagerplatz benötigt wurde als dies zu Beginn der Zusammenarbeit der Fall war.

 

„Für uns ist Omnipack nicht nur eine klassische Versandstelle an den Endkunden“, betont Wiktor Dymecki. „Unser monatliches Auftragsvolumen liegt bei mehreren Tausend Sendungen an B2C-Kunden und einigen Dutzend an B2B-Kunden. Das sind mehr als 10.000 Produkte (in Stück gerechnet) pro Monat. In der Hochsaison übersteigen die Lieferungen oft 4, 5, 6 Tausend Stück auf einmal. Die Anzahl der aktuellen SKUs liegt bei über 1,5 Tausend. Es ist somit zu erkennen, dass die Komplexität der Prozesse zunimmt, das Timing und der Service aber unverändert bleiben.“

 

#2 Verpackung nach Vorgaben

 

Individuelle Verpackungen sind für die Modebranche ein unverzichtbares Element des Kundenservices. HubStyle hat mehrere Anleitungen für die Verpackung seiner Produkte erstellt, je nachdem, von wem das Produkt bestellt wird. Die Produkte, die direkt an B2C-Kunden gehen, z. B. Lieferungen an Boutiquen und Großhandelslieferungen an Händler werden in der Regel sicher und geschützt in Kartons transportiert. Die Produkte hingegen, die wir direkt an Endkunden verschicken, werden in ein dekoratives Seidenpapier eingewickelt, in eine spezielle Modebox gelegt und manchmal mit einer persönlichen Nachricht ergänzt.

 

Ein weiterer Aspekt, der in der Modebranche enorm wichtig ist, ist der Umgang mit Retouren. Alle Produkte, die an unser Lager zurückgeschickt werden, werden entsprechend aufbereitet, so dass sie in den Lagerbestand zurückgeführt werden können. Das heißt, wenn sie gereinigt werden müssen, werden sie in die Wäscherei gebracht und wenn eine kleine Reparatur oder Nähetiketten benötigen werden, werden sie in unserer hauseigenen Näherei bearbeitet.

 

#3 Systemanbindung

 

Derzeit werden ca. 90 % aller Informationen zwischen dem Omnipack-Lager und der HubStyle-Zentrale über IT-Systeme vermittelt.

 

Dies ist durch die Integration alle Vertriebskanäle (B2B und B2C) mit unserem Lagerverwaltungssystem möglich, das nicht nur Bestellungen, sondern auch Lieferungen und Retouren steuert. Somit können wir Prozesse automatisieren und gleichzeitig maximale Transparenz gewährleisten. Die Echtzeitdaten ermöglichen es HubStyle, jederzeit die richtigen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen.

 

Durch die Integration wissen wir auch, wer die Produkte bestellt hat, was für uns wichtig ist, da verschiedene Aufträge unterschiedlich verpackt werden.

 

„Gleich zu Beginn der Zusammenarbeit waren unsere IT-Systeme vollständig miteinander integriert. Im Grunde muss man nicht viel tun – alles läuft ganz von alleine. Auch wenn wir in den Urlaub fahren, werden die Bestellungen abgewickelt, die Kunden erhalten ihre Produkte, und das Unternehmen verdient Geld“, sagt Wiktor Dymecki.

 

#4 Neue Verkaufskanäle

 

Als Omnipack die Logistik übernahm, verkaufte HubStyle nur im B2C-Kanal mit seinen zwei Online-Shops und 2 stationären Geschäften. Heute bedient Omnipack sowohl den B2C- als auch den B2B-Kanal und ist für den Versand, Warenannahme, Belieferung der Verkaufsstellen und Abwicklung von Retouren verantwortlich.
 

HubStyle hat 10 neue Filialen eröffnet – 2 eigene und 8 Franchise-Filialen. Bis Ende des Jahres werden es insgesamt 15 sein, und bis Ende 2020 sind bis zu 50 neue Boutiquen geplant. Darüber hinaus gibt es eine B2B-Kooperation mit Händlern und Großhändlern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Transport. Die Lieferungen an B2C-Kunden und B2B-Kunden werden mit unterschiedlichen Versanddienstleistern, je nach ihrer Spezialisierung, durchgeführt.

 

„Wenn wir die Konditionen selbst aushandeln würden, vor allem für den B2B-Bereich, müssten wir wahrscheinlich 30-40 % mehr bezahlen. Bei Omnipack hingegen wickelt der Versandpartner Aufträge vieler anderer Kunden ab und wir können davon wirklich profitieren“, sagt Wiktor Dymecki. „Und es gibt noch weitere Faktoren, die oft nicht in die Kosten eingerechnet werden und trotzdem Geld kosten, nämlich Zeit und Ressourcen für Verhandlungen und Gespräche, die wir uns somit sparen können.“

 

Darüber hinaus haben wir in Warschau eine Lösung eingeführt, die eine tägliche Belieferung der Filialen ermöglicht: Ein sogenannter Pendel versorgt die Filialen täglich mit Ware, holt die Produkte ab, liefert persönliche Bestellungen aus, und unterstützt zusätzlich den Austausch von Unterlagen zwischen der HubStyle-Zentrale und dem Warenlager.

 

Die Ergebnisse

 

  • Kostentransparenz dank variabler Kosten
  • Optimierung der Lagernutzung
  • Entwicklung der Omnichannel-Strategie: E-Commerce, Franchise-Netzwerk und Boutiquen
  • Einführung neuer Abholstationen für Bestellungen
  • Attraktive Konditionen bei Versanddienstleistern

 

Im Moment legen wir großen Wert auf die Omnichannel-Strategie, d.h. die gleichzeitige Entwicklung vom E-Commerce-Kanal und stationärem Vertrieb. Wir wollen die Prozesse so aufbauen, dass die beiden Kanäle ineinander greifen können. Ohne einen Logistikpartner bzw. eine entsprechende Logistikabteilung, die diese Prozesse intelligent abbilden kann, wäre diese Entwicklung für uns nur schwer möglich. Die Verantwortung, um nach den besten Logistiklösungen für uns zu suchen und somit zur Entwicklung unseres Geschäfts beizutragen, liegt nun bei Omnipack. Wiktor Dymecki, HubStyle Vorstandsmitglied

 

Die Online-Shops von HubStyle finden Sie unter: sugarfree.pl und cardiobunny.com und den Haupt-Showroom in der Inflancka-Straße 4b in Warschau.

shareBlogartikel teilen

Ähnliche ansehen

Der diesjährige Black Friday wird anders als jeder andere sein
Der diesjährige Black Friday wird anders als jeder andere sein

Die Zeiten, in denen der Black Friday für den stationären Handel und der Cyber Monday für den Onlineh...

Weiterlesen
Die Lebensmittellogistik: ein Case Study von Jadłosfera
Die Lebensmittellogistik: ein Case Study von Jadłosfera

Die richtige Temperatur, die Überwachung des Mindesthaltbarkeitsdatums der Produkte und die notwendig...

Weiterlesen
Case Study von Rêves: Ein Traum wird wahr
Case Study von Rêves: Ein Traum wird wahr

Rêves, die feminine und elegante Modemarke, hat ihre Logistik Omnipack anvertraut. Erfahren Sie, wie...

Weiterlesen
Vier einzigartige Projekte: So kreativ ist BIZUU in der Pandemie
Vier einzigartige Projekte: So kreativ ist BIZUU in der Pandemie

Selbst während der Pandemie kann man eine Marke mit tollen Projekten stärken. Genau das zeigte unser...

Weiterlesen